Die neoromanische Kirche St. Arnulfus von 1848 (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die rund 3.700 Einwohner der Pellenzgemeinde Nickenich (Neekenesch auf "Nickenicher Platt") sind stolz auf ihre über 2.000jährige Geschichte, die in einem kleinen Museum im Ortskern präsentiert wird. Der Ort liegt im Schutz hoher Buchenwälder in unmittelbarer Nähe des Laacher Sees. Die Ortsgemeinde gehört zur Verbandsgemeinde Pellenz mit Sitz in Andernach
Der Ortsname Nickenich leitet sich sehr wahrscheinlich aus dem Keltischen ab. Er lautete urprünglich „Nidiacum“. Das gallo-römische Suffix -acumin in Verbindung mit dem Namen eines gewissen Nigidius könnte man als „Gutshof des Nigidius“ deuten. Die Herrschaft der Kelten endete etwa 50 v. Chr., nachdem römische Truppen unter ihrem Feldherrn Gajus Julius Caesar bis zum Rhein vordrangen. Zwar bestand die keltische Siedlung unter den neuen Machthabern fort, wurde aber von diesen „romanisiert“.
Bis heute wird die gallo-römische Vergangenheit durch den rekonstruierten „Tumulus von Nickenich“ dokumentiert, ein an der Laacher Straße gefundenes gallo-römisches Grabmal aus dem 1. Jahrhundert in Form eines Rundbaus
(Foto: Ulrich Siewers PR)
Seit einigen Jahren verfügt der Ort über das Pellenz-Museum im ehemaligen Karthäuserhof. Es beherbergt Funde zur Vor- und Frühgeschichte und zur Römerzeit aus der Region >>> mehr
Zahlreiche Fundstücke wurden beim Abbau des Bimssandes vom Ausbruch des Laacher-See-Vulkans entdeckt (Foto: Ulrich Siewers PR)
In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts drangen zunehmend germanische Franken in die fruchtbare Pellenz ein. Um das Jahr 400 hatten sie die Römer endgültig verdrängt. In den folgenden Jahrhunderten betrieben die fränkischen Bauern überwiegend Landwirtschaft.
Laut der ersten urkundlichen Erwähnung 1069 war eine eigene Kirche dem hl. Maximin geweiht und somit Mittelpunkt des Gemeindelebens. Seit dem 12. Jahrhundert ist die Existenz von Nickenich beinahe lückenlos als Ort nachgewiesen. Große Ritterfamilien und hochgestellte Persönlichkeiten bewohnten das Dorf, so die Ritter Gramann von Nickenich (1373-1518) und die Ritter von Nickenich, später Ritter von dem Weiher zu Nickenich nach Belehen des Weiherhofs.
Als steinerner Zeuge der ehemaligen Nickenicher Burg erinnert noch heute das Tor aus dem Jahr 1677 (Foto: Ulrich Siewers PR)
Einen interessanten Aufsatz zur Geschichte Nickenichs finden Sie >>> hier
Die unterschiedlich gefärbten Schichten in dieser Bimswand sind Zeugnisse des Ausbruches des Laacher-See-Vulkans vor über 12.000 Jahren (Foto: Ulrich Siewers PR)
Aus der ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägten Pellenz am Rand des Neuwieder Beckens
entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Gebiet mit modernen Gewerbebetrieben und
Industrieunternehmen. Der damit verbundene Wohlstand zeigt sich noch heute deutlich im Ortsbild der Dörfer.
Dieses prächtige Bürgerhaus aus dunklem Basalt mit hellen Tuffsteinverzierungen wurde 1901 in der Hauptstraße errichtet (Foto: Ulrich Siewers PR)
Dank der Bodenschätze von Bims, Basalt, Lava und
Tuff entstanden Fabrikationsstätten, deren Produkte nach dem 2.
Weltkrieg im erheblichen Umfang zum Wiederaufbau der Bundesrepublik
Deutschland, insbesondere im Wohnungsbau, beitrugen.
Das extrem leichte Lavagestein Bims eignet sich ideal zur Herstellung von Bausteinen. Die so genannten
Bimssteine waren lange Zeit eine der wichtigsten Einnahmequellen der
Region. Heute sind die einst reichen Vorkommen weitgehend abgebaut und die in Anspruch genommenen Flächen längst wieder rekultiviert >>> mehr
Eine alte Lorenbahn erinnert als Denkmal am südlichen Ortseingang an die "Goldenen Tage" in den 1950er Jahren (Foto: Ulrich Siewers PR)
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