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Vulkanausbruch

So ähnlich sah der Ausbruch des Laacher Vulkans vor rund 12 000 Jahren aus: Pinatubo (Philippinen) am 12. Juni 1991 (Foto: Dave Harlow WIKIMEDIA)

Die herbe Schönheit der Osteifel rund um den Laacher See verdanken wir einem besonders heißen Kapitel der Geschichte. Es begann vor mehr als 40 Millionen Jahren, als die Erde plötzlich Feuer spuckte und flüssiges Gestein aus dem Erdinnern quoll. So entstanden im Verlauf der Erdgeschichte Berge und Höhenzüge aus erkaltetem Vulkangestein.

Einen kurzen, aber gut gemachten Videofilm über die vulkanische Vergangenheit und Zukunft der Osteifel finden Sie >>> hier



Die zahlreichen Vulkanhöhen rund um den Laacher See sind Indizien für einen Hotspot an dieser Stelle (Foto: Ulrich Siewers PR)

Unter Vulkanismus versteht man alle geologischen Vorgänge und Erscheinungen, die mit dem Aufsteigen von Magma aus dem Erdmantel bis zur Erdoberfläche verbunden sind (WIKIPEDIA).

Unter Vulkanologen gilt die Eifel, insbesondere das Gebiet um den Laacher See, als Hotspot (engl. Heißer Punkt). Das bedeutet, dass eine erneute Öffnung der Erde, verbunden mit dem Austritt flüssigen Magmamaterials, in der Region relatativ wahrscheinlich ist >>> mehr


Herchenberg Lava
















Abbau von Lavasand am Herchenberg bei Burgbrohl
(Foto: Ulrich Siewers PR)


Seit etwa 2 000 Jahren nutzen die Menschen die besonderen Eigenschaften der unterschiedlichen Vulkangesteine für ihre Zwecke. Man nutzt sie bis heute z.B. zum Bau von Häusern, zum Schutz von Deichen und Flussufern, zur Schottergewinnung, zum Auskleiden von Backöfen bis hin zur Verwendung als Untergrund für Dachbegrünungen. Die Spuren des Abbaus sind in der Landschaft der Osteifel allgegenwärtig. Für den Tourismus wurden in den vergangenen Jahren geeignete Abbaustellen und Steinbrüche geöffnet und durch Lehrpfade erschlossen.

Ettringen Basalt

Der Abbau des Vulkangesteins - hier Basalt in der Ettringer Lay - bedeutete für viele Menschen Arbeit und Brot

(Foto: Ulrich Siewers PR)



Seit über 2000 Jahren wird bei Mayen Basaltgestein abgebaut
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Nehmen Sie sich einmal gut 20 Minuten Zeit und erfahren Sie in folgendem Videofilm alles über die Entstehung, Gewinnung und Verwendung der vulkanischen Schätze der Osteifel heute >>> mehr



Das neue Museum der Deutschen Bimsindustrie in Kaltenengers
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Die beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor rund 12.900 Jahren bis zu einer Höhe von mehreren Kilometern herausgeschleuderten gewaltigen Auswurfmassen wurden durch den Wind überwiegend nach Südosten befördert. Bereits nach wenigen Tagen bedeckten sie das Neuwieder Becken sowie Teile des Westerwaldes und des Hunsrücks wie mit einem Leichentuch. Die schnell erkaltetete, gasreiche Lava wurde zu Bims. Die Ausdehnung der von Bimsschichten von durchschnittlich drei Metern Höhe bedeckten Fläche betrug etwa 250 Quadratkilometer >>> mehr

Die bautechnische Nutzung des Bimssandes kannten bereits die Römer. Sie verarbeiteten ihn unter Zugabe von Kalk und Wasser bereits vor 2.000 Jahren zu wärmedämmenden Bodenbelägen. Auch im Mittelalter hat man bereits Fachwerkgefache mit Steinen aus Bimssand und Lehm ausgemauert.


Typische Schwemmsteinfabrik mit Mischanlage um 1920
(Repro: Ulrich Siewers PR)

Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es erneut, aus Bims in Verbindung mit Wasser und Kalk Bausteine herzustellen. Bereits 1854 wurden die ersten „Rheinischen Schwemmsteine“, wie man sie wegen ihrer Leichtigkeit und Schwimmfähigkeit nannte, in Urmitz und Weißenthurm industriell hergestellt. Der Transport über den nahen Rhein eröffnete den Schwemmstein-Produzenten den Zugang zu den Märkten rheinauf- und rheinabwärts.


Verladung von Bimssteinen in Urmitz-Bahnhof von der Werksbahn auf Waggons der Deutschen Reichsbahngesellschaft um 1920 (Repro: Ulrich Siewers PR)

Mit dem Bau der Eisenbahnverbindung Köln-Koblenz verstärkte sich der Handel mit dem neuen Baustoff. Der Spiegel schrieb 1954: Im "Neuwieder Becken", so heißt das Bimsgebiet geographisch, arbeiten 727 Bimsbetriebe, die an Ort und Stelle aus Rohbims unter Beimischung von Zement Bimssteine herstellen.

Lorenbahn Bims



Die alte Lorenbahn am Ortseingang von Nickenich erinnert an die früheren  "Goldgräberzeiten" an Rhein und Nette

(Foto: Ulrich Siewers PR)

Heute ist die Bimsindustrie fast völlig verschwunden, da der Rohstoff Bims weitgehend abgebaut ist. Um die letzten Ressourcen zu schonen, importieren die wenigen verbliebenen Hersteller ihren Bims bevorzugt aus Mittelmeer-Anrainerstaaten wie der Türkei und Griechenland.

Mehr über das spannende Kapitel "Bims an Rhein und Nette" erfahren Sie >>> hier