Kaum noch erkennbar - dies war einmal ein prächtiges Kloster (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der zu Burgbrohl gehörende Ortsteil Buchholz besteht heute aus einer kleinen Anzahl ländlicher Gebäude sowie einem etwas abseits gelegenen modernen Wohngebäude mit Pferdestall. Auffallend sind jedoch die großen, heute landwirtschaftlich genutzten Gebäudekomplexe des ehemaligen Klosters. In den alten Gemäuern wirkten von 1135 bis 1802 Patres und Mönche der Benediktiner-Abtei Mönchengladbach. Getreu ihrem Grundsatz „Ora et labora – Bete und arbeite“ bewirtschafteten sie das ansehnliche Klostergut mit seinen Äckern, Weinbergen, Wäldern und Fischgewässern. Ihr geistiges Zentrum war die Propsteikirche „St.Servatius“, die im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut wurde. Jahrhunderte lang prägte die Silhouette der beiden romanischen Osttürme und des mächtigen, vermutlich gotischen Vierungsturms das Landschaftsbild des mittleren Brohltals.
Das Kloster im 17. Jahrhundert (Repro: Ulrich Siewers PR)
Vom einst prächtigen Kirchenbau konnte nur ein Teil gerettet werden (Foto: Ulrich Siewers PR)
So manchen Sturm musste das Kloster und seine Kirche über sich ergehen lassen. Mehrfache Brandschatzung und Plünderung durchstand der Konvent im Laufe seines Bestehens immer wieder im Laufe seiner 850-jährigen wechselvollen Geschichte. Die barocke Umgestaltung der Propsteikirche erfolgte im Jahre 1683. Noch vor der Vollendung der Umbaumaßnahmen kam mit der Besetzung der Rheinlande durch die französischen Truppen gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Aus. Im Rahmen der Säkularisation wurde der Klosterbesitz enteignet. Die beiden letzten Patres verließen am 11.10.1828 die nun profanisierte Propstei. Das ehrwürdige Gemäuer, in dem einst gregorianische Choräle erklangen, mutierte fortan zur Scheune. Der Verfall wurde durch Witterungseinflüsse und einen durch Blitzschlag verursachten Brand beschleunigt.
Spuren einstiger Herrschaftspracht im Hausgiebel (Foto: Ulrich Siewers PR)
1981 entschlossen sich engagierte Privatleute, die Sicherung der gefährdeten Bausubstanz dieses bedeutenden Bau- und Kulturdenkmals zu übernehmen. Ab 1985 begannen die ersten Arbeiten, die auch heute noch lange nicht abgeschlossen sind. Um die Öffentlichkeit für das Projekt zu gewinnen und dringend benötigte Spenden zu akquirieren, finden regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen in der alten Propsteikirche statt. Besichtigungen (Schlüsselausleihe) und fachkundige Führungen sind möglich: Familie Seul, Buchholz, Nr. 2 (neben dem Heiligenhäuschen), fon +49 (0) 26 36 47 22
Moderne Kunst an altehrwürdigem Ort (Foto: Ulrich Siewers PR)
Aktuelle Informationen zu den Aktivitäten des Förderverein zur Wiederherstellung und Unterhaltung der Propsteikirche Buchholz e.V. einschließlich Anfahrtsbeschreibung finden Sie >>> hier
Öffnungszeiten: Mai - Oktober: Mo - Fr 08.30 - 17.00 h Sa - So 10.00 - 13.00 h
Die Tourist-Information Brohltal hat am Rathaus in
Niederzissen ein Außen-Infoterminal für Gäste und Einheimische eingerichtet,
das kostenlos über das touristische Angebot im Brohltal informiert >>> mehr