Siebenbach inmitten der idyllischen Hocheifellandschaft (Foto: Ulrich Siewers)
Versteckt zwischen Wäldern, Wiesen und Weidetriften liegt
Siebenbach auf 500 m Höhe im oberen Tal des Achterbachs. Am Ende des Tales
erhebt sich der höchste Berg der Eifel, die Hohe Acht (747 m).
Er schützt den Ort nicht nur vor Unbillen des Wetters, sondern auch am
Wochenende vor dem Motorenlärm des dahinter verlaufenden Nürburgrings. Rund 280
Einwohner zählt die kleine Gemeinde, zu der auch die Wohnplätze St. Georg und
Siebenbacher Mühle gehören. Jeder kennt jeden, man hilft sich gegenseitig, hat
Zeit für ein Schwätzchen.
Über den Ort wacht die Hohe Acht, die höchste Erhebung der Eifel (Foto: Ulrich Siewers)
Im Ort selbst gibt es keine Geschäfte mehr. Fahrende
Händler bieten Waren für den täglichen Bedarf an. Dennoch ist Siebenbach ein
verkehrsgünstiger Standort. Er liegt nur einen Kilometer von der wichtigen
Bundesstraße B 412 mit schneller Zufahrt zur Autobahn A 61, Ausfahrt Wehr. In
der anderen Richtung führt die Zufahrt direkt zur A1 Köln – Trier. Adenau mit
mehreren Supermärkten, Fachärzten, Apotheken, Krankenhaus und Freizeitangeboten
erreicht man mit dem Auto in knapp einer Viertelstunde. Es gibt auch eine
Busverbindung nach Adenau (30 min).
Zahlreiche Bodenfunde in den Höhengebieten der
Osteifel deuten darauf hin, dass in den ersten Jahrhunderten nach Christus sich
hier römische Siedlungen befunden haben mussten. Auch in Siebenbach wurde in
den 1960er Jahren eine römerzeitliche Wasserleitung aus Tuffstein freigelegt. Ein
Teilstück befindet sich heute im Mayener Eifelmuseum. In unmittelbarer Nähe des
Ortes verläuft seit der Antike die legendäre „Kohlstraße“ (heute teilweise B 412), eine der
wichtigsten Verkehrswege der Eifel hinunter zum Rhein.
Für die Zeit nach dem Abzug der Römer im 5. Jh. finden sich in
der Region kaum noch Siedlungsspuren bis ins Mittelalter. Erst im Jahr 1558
gibt es eine erste urkundliche Erwähnung. Siebenbach gehörte damals zur Herrschaft
Olbrück, die Mitte des 16. Jahrhunderts an die Freiherren von Bassenheim kam.
Zur Herrschaft Olbrück gehörten damals u. a. auch die Nachbardörfer
Herresbach, Döttingen, Eschbach und Jammelshofen.
Mit dem Einmarsch
französischer Revolutionstruppen im Jahre 1794 endete die Feudalherrschaft. Von da an gehörte Siebenbach gut 20 Jahre
zur Mairie Virneburg. Nach dem Ende der Franzosenzeit wurde im Jahr 1816 vom Königreich Preußen
der Kreis Adenau geschaffenen,
dem die Gemeinde bis zu seiner Auflösung zugehörte. Die Ämter bzw.
Gemeinden wurden ab 1932 den Landkreisen Ahrweiler und Mayen zugeordnet.
Nach der Auflösung der „Preußischen Rheinprovinz“
1946 gehörten die beiden Landkreise nunmehr zum neuen Bundesland
Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Kreisgebietsreform wurde
der größte Teil des Landkreises am 7. November 1970 mit dem Landkreis
Koblenz zum Landkreis Mayen-Koblenz zusammengeschlossen. Heute gehört
Siebenbach der Verbandsgemeinde Vordereifel an, die ihren Verwaltungssitz in Mayen
hat.
Nur wenig erinnert heute an die Geschichte des
früheren Bauerndorfes. Die wenigen rotbraunen Kühe und Schafe auf den
blumenreichen Weiden gehören zwei Nebenerwerbs-Landwirten. Das Kirchlein mit
dem kleinen Dachreiter auf dem hübschen Schieferdach wurde 1912 erbaut. Zur
Sonntagsmesse fährt man allerdings über die Höhe nach Kaltenborn. Die Dorfbrunnen
plätschern zwar wieder, aber die alte Siebenbacher Mühle weiter unten im Tal, die
einst von den sieben Quellbächen des Achterbachs angetrieben wurde, steht
längst still.
In früheren Zeiten, so wird berichtet, trieben
alljährlich im Frühjahr Mayener Viehhändler größere Mengen Jungvieh durch das
Tal, um sie auf dem Viehmarkt in Adenau gewinnbringend zu veräußern. Auf dem
Rückweg trugen die Männer, häufig jüdischer Herkunft, ihren „Reibach“ (Erlöse
aus dem Viehverkauf) in großen Geldbeuteln nachhause. Die einfachen
Siebenbacher Bauern, die den Besitz von Bargeld kaum kannten, verwendeten noch
bis vor wenigen Jahren die Bezeichnung „Reibert“ oder „Reipert“ anstelle der
sonst in der Eifel geläufigen Verwendung des Ausdrucks „Portemonnaie“: " De hatten all käne Penneg om Reipert..." ("Die hatten alle keinen Pfennig im Geldbeutel").
Verbandsgemeindeverwaltung Vordereifel Touristik-Büro Kelberger Str. 26 D 56727 Mayen fon +49 (0) 26 51 80 09 95 fax +49 (0) 26 51 80 09 20 e-mail tourismus@vordereifel.de
Öffnungszeiten montags- donnerstags 08.00 – 16.00 h freitags 08.00 – 13.00 h Mehr Informationen gibt es >>> hier