Der Kolpingplatz mit dem Marienbrunnen vor dem Rathaus (Foto: Ulrich Siewers)
Die Gemeinde Kruft liegt im Herzen der Pellenz, nur knapp zehn Kilometer vom Rhein entfernt. Die rund 4.000 Bürger des Ortes werden von der Verbandsgemeinde Pellenz mit Sitz in Andernach verwaltet.
Durch Kruft verläuft die vom Schwerverkehr stark
belastete Bundesstraße B 256, die von Mayen nach Andernach führt.
Außerdem hat Kruft eine direkte Anbindung an die Autobahn A 61, die von
den Niederlanden kommend die Ballungszentren im Raum Köln mit denen rund
um Ludwigshafen verbindet. Außerdem liegt Kruft an der Nebenbahnstrecke
der Pellenz-Eifel-Bahn.
Der Bahnhof mit imposanter Vulkansteinarchitektur aus der Kaiserzeit dient heute als Wohnhaus (Foto: Ulrich Siewers PR)
Seit fast 2.000 Jahren spielen in Kruft vulkanischer Tuffstein, Trass und Bimssand eine wichtige Rolle. Bereits in der Römischen Epoche wird in unterirdischen Steinbrüchen Tuffstein gewonnen. Der auch als „Römertuff“ bekannte Baustoff gelangt per Schiff bis nach Italien. Auch der in der Umgebung gewonnene Trass gilt in der damaligen Zeit als begehrter Baustoff >>> mehr
In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts dringen zunehmend germanische Franken in die fruchtbare Pellenz ein. Um das Jahr 400 haben sie die Römer endgültig verdrängt. In den folgenden Jahrhunderten betreiben die fränkischen Bauern überwiegend Landwirtschaft. Während der Herrschaft der Merowinger errichten fränkische Feudalherren große Adelshöfe. Der Wiltberghof, heute unter Denkmalschutz, ist ein solcher Herrensitz.
Auch die alte Propstei im Ortskern zeugt von einem Geschichtsabschnitt der Gemeinde, in der enge Verbindungen zum Kloster Maria Laach bestehen. Bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1093 wird Kruft erwähnt. Im Pellenzgau ist die Gemeinde Kruft eine Enklave, die zum Kloster Maria Laach gehört. Die Krufter Bauern sind Leibeigene des Klosters und müssen dorthin ihren Zehnten abliefern. Aus dieser Zeit stammt der Spruch „Unter dem Krummstab ist gut leben.“ Eine weitere Besonderheit in der Gemeinde Kruft ist das Breidelsgut, eine Stiftung, die bereits über Jahrhunderte besteht. Das Breidelsgut besitzt annähernd 400 Morgen Land, das die Breidelsmärker unentgeltlich beackern dürfen oder aber verpachten können, wobei ihnen der Pachterlös zusteht. Diese Stiftung hat auch alle Auflösungsbestrebungen des Dritten Reiches überdauert.
Eintritt nicht möglich - das barocke Gemäuer der ehemaligen Propstei muss dringend komplett saniert werden (Foto: Ulrich Siewers PR)
Im Jahre 1794 erscheinen die Franzosen in Kruft und halten die Gemeinde fast 20 Jahre besetzt. 1802 wird unter Napoleon das Kloster Maria Laach aufgelöst. Der Klosterbesitz wird verkauft. Damit endet für Kruft eine 700 Jahre währende Leibeigenschaft.
Nach dem ersten Weltkrieg beginnt in der Gemeinde Kruft ein Strukturwandel. Eine Zementfabrik wird errichtet. Ein Betrieb für feuerfeste Produkte erweitert seine Kapazitäten und auch die Produktion von Bimsbaustoffen kann in größerem Maße aufgenommen werden. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges erfolgt endgültig eine Umwandlung des bäuerlichen Gemeinwesens Kruft in eine Industriegemeinde. Es entstehen viele Neugründungen von Bimsstoffwerken, da durch die ungeheuren Zerstörungen des Krieges ein großer Baustoffbedarf vorhanden ist. Die Infrastruktur wird dadurch verbessert, in dem sich zwar artverwandte, aber krisenfeste Betriebe in der Gemeinde ansiedeln.
Produktionsstätten von Bimsbaustoffen und Zement gehören heute ebenso zum Ortsbild ...
Heute gibt es neben zahlreichen Bimsbaustoffwerken ein großes Zementwerk, einen Betrieb für feuerfeste Produkte, Türen-, Fenster- und Treppenfabrikationen, ein weltbekanntes Betonwerk, das Produkte für die Garten- und Landschaftsgestaltung herstellt, ein Beton-Rohwerk und viele leistungsfähige Handwerksbetriebe am Ort. Die bäuerlichen Betriebe sind erheblich zurückgegangen, wobei man feststellen muss, dass die noch vorhandenen Betriebe in ihrer Arbeitsproduktivität mit den Bauernhöfen früherer Tage nicht zu vergleichen sind.
Mehr über die spannende Geschichte des Bimsabbaus gestern und heute rund um Kruft finden Sie >>> hier
... wie die Basaltachitektur der Pfarrkirche St. Dionysus (Fotos: Ulrich Siewers PR)
Der Ort ist an das Radwegenetz des Landkeises Mayen-Koblenz angeschlossen >>> Die Karte als Pdf-Datei zum Runterladen gibt es >>> hier
Im Sommer lockt der Krufter Waldsee mit glasklarem Wasser zum Baden ein
Der Krufter Waldsee ist ein ausgezeichnetes Badegewässer (Foto: Ulrich Siewers PR)
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