Blick vom Heideberg auf den Weinort Winningen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Weinort Winningen an der Untermosel markiert das südöstliche Ende des
Osteifeler Vulkanfeldes. Die längst
aufgelassenen Basaltsteinbrüche oberhalb des Ortes sind stille Zeugen einer
intensiven vulkanischen Vergangenheit vor etwa 150000 Jahren. Der Moselort mit
mehr als 2400 Einwohnern wird insbesondere vom Wein und der damit verbundenen
Kultur geprägt. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der
Tourismus Eine Schiffsanlegestelle und der von überwiegend
niederländischen Besuchern bewohnte Campingplatz tragen einen gehörigen Teil
dazu bei. Wenn im Spätsommer das größte Winzerfest an
der Untermosel, das traditionelle Moselfest Winningen
stattfindet, beleben zusätzlich tausende Tagesgäste die winkeligen Gassen mit
ihren malerischen Fachwerkhäusern.
Flussansicht von Winningen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Winningen im Jahr 1838 - Stahlstich von Karl von Damitz (Repro: WIKIMEDIA)
Archäologisch bedeutende Funde wie der
berühmte
"Faustkeil von Winningen" lassen darauf
schließen, dass die fruchtbare Gegend am Rand der Osteifel bereits seit der
Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelt war. Reste einer Villa Rustica
(römisches Landgut) oberhalb des Ortes und merowingische Gräber
als Relikte fränkischer Besiedlung im frühen Mittelalter sprechen für diese
Annahme. Die erste urkundliche Erwähnung Winningens stammt aus dem Jahr 865.
Seit 1248 gaben die Grafen von Sponheim
im Ort den Ton an. Aufgrund der Rechtsnachfolge der Grafschaft
Sponheim bestand in Winningen bis 1776 eine Zweiherrschaft zwischen der Pfalz und der
Markgrafschaft Baden. Da beide Herren in der
Reformationszeit zum neuen Glauben übertraten,
wurde der Pfarrort Winningen als einziger im weiten
Umkreis ebenfalls evangelisch. Eine weitere
Besonderheit wird aus der Geschichte Winningens belegt. In der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts nutzten die Bewohner geschickt die
Finanzschwäche ihrer adligen Herren
und erkauften sich durch eine zwölfjährige
Sondersteuer die Freiheit von der
Leibeigenschaft.
Diese besaßen die Winzer in den zu Kurtrier gehörenden Nachbardörfern noch bis
zur Besetzung der
Rheinlande durch die Truppen Napoléons zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
An die mittelalterliche Ringmauer erinnert nur noch das Horntor am Moselufer (Foto: WIKIMEDIA)
Im späten Mittelalter war
Winningen von einer Ringmauer umgeben.
Von den ehemals sechs Toren steht nur noch das gut
erhaltene Horntor. Beim Spaziergang durch die alten Gassen fällt auf, dass das
alte Fachwerk der Häuser nicht moseltypisch ochsenblut-rot sondern rheinisch
schwarz gestrichen ist. Besonders hübsch sind der Marktplatz und der alte
Weinhof mit ihrem bunten Blumenschmuck im Sommer und Herbst >>> mehr
Viel Weinlaub und bunte Blumenpracht säumen die Gassen in Winningen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Beim Spaziergang durch die Gassen von Winningen bieten sich dem Fotografen immer wieder schöne Motive und "Hingucker"
Schmiedeeisernes Eingangstor am alten Moselufer (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Weinhexbrunnen, umgeben von hübschen Fachwerkhäusern, gemütlichen Straßencafes und Wirtsstuben, erinnert an die grausamen
Hexenverfolgungen
Der Weinhexbrunnen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die evangelische Pfarrkirche und das Pfarrhaus wurden im Barockstil erbaut (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die Evangelische Pfarrkirche mit ihrem markanten
Ostturm bildet den Mittelpunkt des Moselortes. Das ursprünglich romanischen Stil errichtete
Gotteshaus wurde 1695 in eine barocke Saalkirche umgewandelt. Zusammen mit dem
gegenüber liegenden Pfarrhaus, einem prächtigen Mansardwalmdachbau aus der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zeugen die Gebäude von der großen Bedeutung
der Gemeinde.
Es wird berichtet, dass die Winninger Pfarrstelle stets mit
ausgezeichnet gebildeten und beruflich erfahrenen Predigern besetzt wurde. Deren
vortrefflichste Aufgabe war die Festigung und Verteidigung der protestantischen
Religion gegen Einflüsse aus der altgläubigen Nachbarschaft >>> mehr
Die Pfarrkirche, ein Zentrum des protestantischen Glaubens an der Untermosel (Foto: Ulrich Siewers PR)
Neben der Hofeinfahrt zu einem hübschen Anwesen in der Fährstraße
verrät ein Schild dem Besucher, dass es sich um das Geburtshaus des berühmten
August Horch (1868 - 1951) handelt. Der spätere Gründer der
Automobilbauunternehmen Horch und Audi entstammte einer alten
Winninger Winzer- und Schmiedefamilie >>>
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In diesem hübschen Fachwerkhaus erblickte der Gründer der AUDI- Automobilwerke, August Horch, am 12. Oktober 1868 das Licht der Welt (Foto: Ulrich Siewers PR)
Ein Blick durch das Torgitter in den liebevoll gestalteten Innenhof des Anwesens (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die privaten Anstrengungen der Winninger Bürger zur Verschönerung ihres Wohnortes sind unübersehbar. Nicht umsonst gehörte Winningen bereits mehrfach zu den Gewinnern von Dorfverschönerungswettbewerben und rühmt sich, eines der schönsten Dörfer im Lande zu sein.
Die Weinbergswege rund um Winningen laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein (Foto: Ulrich Siewers PR)
Man muss sich nicht unbedingt dem Wassersport verschrieben haben, für den der Moselort weltweit bekannt ist. Die vielen Wege durch die Weinberge mit ihren wunderbaren Aussichtspunkten laden zum unbescherten Spazierengehen oder Wandern ein. Wem das zu anstrengend erscheint, kann die Landschaft auch bei einer gemütlichen Planwagenfahrt erleben.
Winningen besitzt auch ein hübsches Freibad, das von Anfang Mai bis Ende August seine Pforten öffnet. Und wer einmal etwas ganz Anderes erleben möchte, versucht sein Glück vielleicht beim "Berggolfen" >>> mehr
Blick von der Zuschauerfläche auf das Flugfeld (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Flugplatz Koblenz-Winningen liegt auf der Höhe über dem Ort und ist für Flugzeuge und Helikopter bis 10 Tonnen
zugelassen. Von ihm starten täglich zahlreiche Sportmaschinen und kleine Passagierflugzeuge. Auch die Hubschrauberstaffel der Koblenzer Polizei ist hier stationiert. An Wochenenden wird vornehmlich Segelflugbetrieb durchgeführt. Von der großen Aussichtsfläche vor dem Towergebäude läßt sich der Betrieb hautnah verfolgen. Wer möchte, kann auch vor Ort zu einem Rundflug über die Region buchen >>> mehr
Touristik Winningen e.V.
August-Horch-Straße 3
D 56333 Winningen